Europa

Hausboot: Camping auf dem Wasser

Mit Kindern und Hausboot in Holland unterwegs.

Hier gibt es diesen Beitrag als Podcast:

Ein „Hausboot“ stellt man sich im ersten Moment anders vor: praktisch, quadratisch, hausförmig.  Gibt es auch, aber diese Dinger liegen eher angekettet am Ufer und bewegen sich schwer. Zum Reisen werden hauptsächlich kleine „Yachten“ und „wohnmobil-ähnliche Boote“ angeboten. Nach der Recherche haben wir uns für Jachtcharter Panorama entschieden und die Wolvenjacht 8 gebucht.

Vorweg noch: Wir sind weder Segler noch Motorboot-Kapitäne und sind wunderbar zurecht gekommen, haben was dazu gelernt und hatten einen traumhaften Urlaub!

Man braucht keinen Führerschein, um mit einem Hausboot auf holländischen Binnengewässern zu shippern! Los geht’s!
Für die Routenplanung: Der Startpunkt der Reise ist durch den Liegeplatz des Bootes vorbestimmt (das hatten wir bis dahin nicht auf dem Schirm). Wir beginnen unsere Reise also in der netten Kleinstadt Zwartsluis.

Die Bootsübergabe klappt reibungslos. Die kleine Yacht ist ’ne Wucht! Auf der Übungsrunde mit dem Vermieter glauben wir alles verstanden zu haben.

Es ist Herbst, die Hausbootsaison geht deutlich dem Ende zu. So ist nicht viel los auf den Wasserstraßen und in den Häfen.

Unsere knappen klaren Regeln für die Kids:
1. An Board immer mit Rettungsweste!
2. Bei Manövern nie die Sicht versperren (und gerne auch den Sabbel halten!).

In die Geheimnisse der Wasserstraßenkarte taucht man schnell ein. Viele nützliche Hinweise zu Brücken, Höhen, Schleusenzeiten, Häfen und Anlegestellen kann man darin entdecken!
Die Wolvenjacht ist 11 m lang und hat eine Durchfahrtshöhe mit Mast von 4,25 m … gut zu wissen!

Sehr empfehlen können wir das Buch „Hausboot-Fahren leicht gemacht“ (Verlag: Böckls Hausboot Wissen)! Es ist bisschen trocken geschrieben, aber sehr hilfreich. Gut, dass ICH es VOR der Reise gelesen habe!

Ferngläser eingepackt: Die wunderbare Landschaft und die Wildvögel rings herum sind toll zu beobachten. Zudem hat es bei uns sehr zur Entspannung beigetragen, wenn wir die Beschilderung von Brücken und Schleusen früh lesen konnten.

Was sonst noch nützlich sein könnte für „Anfänger“:

  • Viele Hausboot-Reisende haben Fahrräder dabei. Wir haben uns alternativ für Roller entschieden!
  • Ein Boot mit Bugstrahler erleichtert das Handling.
  • Mehr als 4 Stunden Fahrzeit am Tag können sehr anstrengend werden. Sowohl für den Fahrer als auch für die Kinder (bei unseren kippte schon nach 3 Stunden die Stimmung).
  • Bedenken, dass ein Erwachsener immer am Steuer sitzt (wie im Auto).
  • Wir Anfänger brauchten bei „Manövern“ mehr als zwei Hände, d. h. zwei zupackende Erwachsene sind nötig.
  • In der Hochsaison sollte man lieber Liegeplätze reservieren.
  • Plätze am Ufer sind besonders ruhig, naturnah, aber nicht reservierbar. Sie kosten meist trotzdem Liegegebühr, die man beim Hafenbüro bezahlen muss (falls der Hafenmeister nicht am Boot vorbei kommt und anklopft). Zudem schaukelt das Boot an solchen Plätzen häufig mehr … immer dann, wenn ein anderes Boot vorbei kommt.
    Häfen haben den Vorteil, dass man die Waschräume à la Camping nutzen kann. Das spart auch Schmutzwasser …
  • Häufig befinden sich an Bord keine Rettungswesten (Schwimmwesten) für Kinder. Dazu sind die vorhandenen Westen für Erwachsene die bekannten Feststoffwesten, die jedermann zu einem Michelin-Männchen machen.  Wir haben uns vor der Reise automatische Westen bei befreundeten Seglern ausgeliehen.  Ansonten gibt es die auch in Wassersportfachgeschäften und bei Schiffsausrüstern … oder bei ebay & Co.
  • Speziell in Holland ist es prima, wenn ein Vorrat an Kleingeld an Bord ist, um das „“Bruggeld“ bezahlen zu können (Brücken- und Schleusengebühr).

 

Zur Routenplanung:

Hausboot - Holland - reisenmitkids.de

Holland: Unsere Hausboot-Route
Eine Route durch Friesland. Die erste Schleuse hat „die Crew“ in Blokzijl zu meistern: weiterlesen

Zum Kinder-Special:

Hausboot - Holland - reisenmitkids.de

Tipps von Kids:
Hausbooturlaub in Holland
Nach der Reise haben wir die Kids nach ihren Highlights der Tour gefragt: weiterlesen

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