Logbuch: Von Noordwest-Overijssel nach Friesland.
Hier gibt es diesen Beitrag als Podcast:
Step 1: Von Zwartsluis nach Ossenzijl
Auf diesem Teilstück erkundet „unsere“ Crew das Schiff. Die erste Schleuse kommt schon in Blokzijl.
„Ach du Schreck – Ein Boot hat ja keine Bremse: Wir sind zu schnell … Anspannung macht sich breit … Langsam, langsam … Hätten wir nur besser zugehört … Was hatte er uns gesagt? … Hebel zurücklegen … Kinder aus dem Weg!!! … Was steht auf dem Schild! … Wo ist die Wasserkarte? … Volle Konzentration!“
Puh – gemächlich laufen wir in die Schleuse ein und machen lose fest – geschafft!
Nach ein bis zwei weiteren kleinen Panikanfällen setzt Routine ein und die Schleusen, Brücken und das Anlegen werden mit Gelassenheit gemeistert.
Nichtsdestotrotz hätten uns im Vorwege ein paar mehr Übungsmanöver sicher nicht geschadet. Nun ja, nachher ist man immer schlauer…
Im Hafen „Vri Jon“ ist es zu der Zeit ruhig, es sind noch ca. 10 weitere Boote dort. Der Hafenmeister erkennt bei unserem ersten stümperhaften Anlegen sofort, dass wir Hilfe brauchen und ist zur Stelle!
Im Allgemeinen sind die Hafenmeister alle sehr nett und beherrschen auch „Navigation für Anfänger“: „An der Kreuzung im Ort geradeaus fahren.“ Klappt!
Für eine kleine Heuer packen unsere Kids auch mit an. Im Hafen verlegt der eine Hilfskapitän das Stromkabel, der andere legt die Festmachleine in Schnecken auf den Steg (das kommt bei den Nachbarbooten besser an, als quer liegende Stolperschlingen).
Step 2: Von Ossenzijl nach Lemmer
Vorsichtig tuckern wir aus dem (gefühlt) engen Hafen in die Fahrrinne. Schon ist die erste Brücke in Sicht, aber der Brückenwärter macht Mittagspause – wir dann gezwungenermaßen auch. Das kann man vermeiden, wenn man die Wasserkarte vorher ordentlich liest, denn dort stehen die Schließzeiten drin! Später planen wir unsere Etappen so, dass keine Brücken oder Schleusen in die Mittagspause fallen.
Alte Windmühlen, schicke Häuser mit Steg, Häfen, Kanäle und Boote, Boote, Boote!
Zwischenstop in Echtenerbrug: Der Ort ist beschaulich und ein Roller-Spaziergang reicht uns aus. Einkehren kann man gut im Restaurant neben der Klappbrücke, da lässt sich prima der Bezahlvorgang mit dem Holzschuh beobachten!
Auf der Fahrt über das Tjeukemeer wird der Crew langweilig. Bei Nieselregen ist unter Deck kniffeln und malen angesagt.
„Welkom in de haven van Lemmer“ am Ijsselmeer. Ein kurzer Fußweg vom Hafen führt zum angesagten „Beachclub Lemmer“. Der Strand davor ist klein aber fein und hat einen guten Spielplatz. An der Rückseite des Restaurants ist ein prima Hallenbad mit Rutsche, Schwimmerbecken etc. Im Anschluss dann vielleicht eine Roller-Shopping-Tour durch den Ort?
Step 3: Von lemmer nach Sneek
Vorbei an Sloten, der kleinsten friesischen Stadt, und an Woudsend …
Das Boot tuckert vor sich hin bei wenig Gegenverkehr. Die Kinder werfen das Brot von vorgestern in Stücken über Bord und beobachten, ob sich jemand den Brocken von Wasser – oder Luftseite nähert … alle genießen die Ruhe!
Sneek wird angesteuert. Der Liegeplatz ist direkt in der schönen alten Innenstadt: Einkaufsbummel, Urlaubstaschengeld ausgeben und Lebensmittel nachlegen. Einen auffallend guten Bäcker entdecken wir neben dem alten Stadttor. Direkt an den Liegeplätzen auf der anderen Seite des Tores ist ein großer Trödelladen, den wir glatt zweimal besuchen.
Step 4 : Von Sneek über Lemmer
Bei der Planung haben wir noch bedauert, dass ein Teilstück der Tour zweimal zu fahren ist. Vor Ort war es dann eine große Freude nochmal in Lemmer zu sein: Nochmal ins Schwimmbad, nochmal lecker „Kippeling“ essen an der Fischbude, nochmal am Ijsselmeer sitzen etc.
Step 5: Von Lemmer nach Ossenzijl
Wiedersehen mit dem Hafenmeister von „Vri Jon“. Für die einen ist der Hafen ein Angel-Paradies, für die anderen die Gelegenheit unter Deck eine Kuchen-Kombüse und eine Kuschel-Kajüte einzurichten.
Jetzt steht das Thema „Entleerung des Schmutzwassertanks“ an: Zicke Zacke Hühnerkacke – war gar nicht so schlimm!
Step 6: Von Ossenzijl nach Giethoorn
Während einer Brückenpause kann man prima „Klar-Schiff“ machen und natürlich auch … angeln! (Brückenpause heißt: Wir müssen vor einer geschlossenen Brücke festmachen und warten bis der Brückenwärter mit der Mittagspause fertig ist).
Endlich geht es weiter: Giethoorn – das Venedig Hollands, lässt sich per Roller erobern, aber noch viel besser mit dem Elektroboot. Wir mieten so einen kleinen Kahn und schleichen mit viel Spaß gemächlich durch die Grachten. Jeder Kaptiän darf mal den Hebel auf den Tisch legen!
Mehr Detail-Infos zu diesem süßen Ort findet ihr im Reisebericht von Naturkick.
Step 7: Von Giethoorn nach Zwartsluis
Ein letztes Schleusenmanöver, dann heißt es für uns: Ausräumen – Aufräumen- Boot räumen und auf dem Landweg nach Hause fahren.
Unsere Einsteiger-Tipps
Tipps & Tricks für eure erste Hausboot-Tour mit Kids & Teens… weiterlesen
Kinder-Spezial-Tipps
Tipps von Kids:
Hausbooturlaub in Holland
Nach der Reise haben wir die Kids nach ihren Highlights der Tour gefragt: weiterlesen
Alternativ: Urlaub auf der Schlei?
Wickie und Kapitän Halva würden Ferien auf der Schlei empfehlen. Und Wickie hat, wie immer, auch einen Plan: Tolle Tipps für eine Tour und Ausflugs-Ideen für die Eroberung der „Wikingerstadt“ Schleswig findet ihr hier: Hausboot-Urlaub auf der Schlei.
Auf diesem ruhigen Gewässer hat man übrigens viel Spaß mit einem SUP (ausleihen oder sogar gleich mitnehmen): Unser SUP ist Ruheort für die Großen, Badeinsel für die Lütten und Angelplatz und Fluchtfahrzeug für die Teens.
