Top 10: Lissabon mit Kindern entdecken
Wir sind nicht das erste Mal in Lissabon, aber das erste Mal mit Kids & Teens.
Die Stadt der sieben Hügel liegt mittig in Portugal nahe dem Atlantik an der Mündung des Tejo. Wanderstiefel sind aber nicht nötig, der höchste Hügel misst nur 113 m.
Beim Anflug lohnt sich ein Blick aus dem Fenster: Sofort kommt Lissabon-Stimmung auf, wenn man auf die „Christo Rei – Statue“ in Almada und die Brücke des 25ten April hinunterschaut!
Der Aerobus fährt alle 20 Minuten ab Flughafen für ca. € 3,- pro Person. Mit dem Ticket kann man bis 24 Uhr des Tages in Lissabon kostenlos noch alle Busse/Straßenbahnen nutzen. Wir fahren Taxi und der Preis für die Strecke ist erschwinglich.
Bei der Metro hingegen lohnt es sich zu checken, ob Tagestickets wirklich sinnvoll wären. Wir sind täglich nur einmal unterirdisch gefahren. Kleinkinder brauchen übrigens noch keine Fahrkarte.
Auch die Lissabon City Card haben wir nicht gekauft. Im Nachhinein weiß ich nicht mehr, ob das schlau war?! Mit dieser Karte sind Busfahrten, Elevadores-Fahrten und viele Sehenswürdigkeiten kostenlos.
Elevadores
In Lissabon gibt es vier „elevadores“ (Aufzüge), die alle optisch was her machen. Gemeinsam haben sie, dass man etliche Höhenmeter mit viel Spaß erledigt!
Elevador de Santa Justa ist eine beachtliche Stahlkonstruktion und ein echter Fahrstuhl: Er verbindet die Unterstadt „Baixa“ mit der Oberstadt „Chiado“. Die untere Station liegt mitten in der Innenstadt (Fußgängerzone), die obere am Platz „Largo do Carmo“. Der frühe Vogel hat es hier leichter. Wir haben zu lange gefrühstückt und verzichten wegen der langen Warteschlange auf dieses Vergnügen. Damit haben wir zwar ein Highlight Lissabons verpasst, aber ein bisschen gespart. Die kurze Rauf-und-Runter-Fahrt kostet ohne City-Card € 5,- pro Nase. Diese Zeit- und Geldersparnis hauen wir woanders auf den Kopf!
Zwei der Standseilbahnen „Elevadores“ sind am Platz Restauradores.
Unser Favorit heißt „Elevador da Glória“: Seit 1885 ziehen sich zwei Wagen mittels eines ausgeklügelten Kabelsystems gegenseitig den Berg hoch. Sie sind schon ins Alter gekommen und das macht sie besonders schön – sie quietschen und knattern. Mit dem Elevador da Glória gelangt man bis in die Abendstunden hoch ins Szene-Viertel „Bairro Alto“. Hier reihen sich urige Kneipen an edle Restaurant und kleine Galerien. Wir stoppen gerne an offenen Türen aus denen Live-Musik schallt und merken gar nicht, wie die Zeit vergeht – auf der Abwärtsfahrt im „Elevadore“ sind die Kids eingeschlafen!
Wenn man den Platz Restauradores überquert, kommt man gegenüber zum Elevador da Lavra. Diesen und den Elevador da Bica haben wir selbst nicht ausprobiert. Das schreiben wir auf unsere Liste für den nächsten Besuch!
Übrigens: Die Elevadores vielleicht besser nicht als Event für die Kids überschätzen.
Électrico 28 und Castelo de São Jorge
Mit der Électrico 28 (Straßenbahn) schaukeln wir gemütlich durch die Gassen. Für den kleinen Preis von ca. € 1,30 schonen wir unsere Füße auf einem Sitzplatz (der frühe Vogel …) und kommen an vielen schönen Flecken Lissabons vorbei. An Ticket-Kiosken bekommt man die Karten im VVK fast zum halben Preis. Es geht steil bergauf und bergab und in den engen Gassen kann man durch das Fenster die Häuserwände berühren!
Wir fahren hoch zum Miradouro (Aussichtspunkt) „Portas do Sol“ und steigen aus: Dieser Platz ist ein Mega-Touri-Spot und man muss etwas Geduld mitbringen, wenn man seine Familie vor dem Panorama postieren möchte…
Von dort erklimmen wir in wenigen Minuten den Burgberg und genießen den traumhaften Fast-360Grad-Rundumblick und das Castelo de São Jorge. Um die Aussicht zu genießen wird ein Eintrittsgeld fällig – auch wenn man nur auf dem Gelände der Festung herumspazieren möchte (ich habe nur in Erinnerung, dass wir den Preis saftig fanden). Eine „Etage“ tiefer aus den schmalen Gassen heraus ist der Ausblick übrigens ähnlich schön. Da viele Touristen hier einfach vorbeirauschen, kann man in einer der vielen kleinen Bars erstaunlich entspannt Hunger und Durst stillen.
Den Rückweg machen wir auf Nummer einfach: Mit dem Tuk-Tuk genießen wir Sightseeing im Vorbeifahren und sind flott zurück im Hotel. Füße hoch!
Cacilheiros
Wer nicht mehr Pflastertreten mag, oder noch etwas Zeit über hat, könnte eine Fahrt mit einer der alten Tejofähren, den Cacilheiros, einschieben (heftiger Seegang ist kaum zu erwarten).
Die Hauptstadt und das Südufer sind zwar mit zwei Brücken verbunden, der Fährverkehr ist trotzdem noch sehr aktiv. Hoffen wir mal, dass die alten coolen Kähne nicht ganz durch die neuen Katamarane ersetzt werden.
Wir sind vom Cais do Sodré nach Cacilhas für 74 Cent pro Nase gefahren (15 min.). Die Fahrt, als auch den Ausblick auf Lissabon haben wir sehr genossen. Wem das noch nicht genug ist, der kann rechts vom Kai den Aufzug hoch in den Ort Almada Velha nehmen oder lecker was in den kleinen Restaurants essen – Fischliebhaber werden hier sicher fündig.
Zoo oder Jardim Zoológico?
Stadtpause nötig? Die blaue Metro bringt einen direkt zum Jardim Zoológico. Die Gorillas, die Koalas und ihre 2.000 Freunde gucken gerne in strahlende Kinderaugen und in jede Kamera. Spaß macht die Seilbahnfahrt – eine ganz neue Zoo-Perspektive! Für ein Picknick bietet sich dazu ein großer Spielplatz an.
Der Eintritt liegt bei ca. € 20,- für Erwachsene und € 15,- für Kinder.
Das „neue Lisboa“ und das Ozeanarium
Der Weg ist schon ein Ziel. Wir fahren mit der Metro und bestaunen die unterirdischen riesigen Graffitis. Ausstieg ist Station Oriente. Nun sind wir im neuen Lissabon.
Von dort geht es weiter zu Fuß am Ufer des Tejo entlang durch den „Park der Nationen“ bis zum Ozeanarium (Gelände der Expo ’98). Toll ist eine Fahrt mit der Seilbahn, denn bei wunderbarem Ausblick kann man so den Hin- oder den Rückweg sparen … oder beide!
Das Oceanário de Lisboa ist ein riesiges Meerwasseraquarium mit über 15.000 Bewohnern. Die Haie, Rochen und Thunfischen scheinen zum Greifen nah.
Wir können empfehlen die Tickets online zu buchen. Das ist auch kurzfristig möglich und hat uns das große Vergnügen beschert an der langen Kassenschlange vorbei zu marschieren!
Der Eintritt kostet ca. € 16,- Erw/ € 10,- Kids
Für große und kleine Fans bietet das Ozeanarium ein ganz spezielles Angebot: Eine Übernachtung vor dem Haifischbecken. Dieses Event kostet inklusive Mitternachtssnack und Frühstück ca. 60,- pro Person.
für den nächsten Besuch aufgespart:
– Hippotrip: Freunde haben uns diese Stadtrundfahrt mit einem schwimmenden Monsterfahrzeug empfohlen. Der Amphibienbus fährt in ca. 90 Minuten alle wichtigen Sehenswürdigkeiten Lissabons an. Abfahrt ist an der Doca de Santo Amaro. Da wir schon viel gesehen hatten, waren uns € 25,-/15,- diesmal zu teuer.
– Das Schmetterlingshaus liegt mitten im Jardim Botânico und kostet nur ein kleines Eintrittsgeld. Die große Vielfalt der Schmetterlinge soll ein echtes Erlebnis sein – besonders vormittags.
– Fado ist die melancholische Lieblingsmusik der Portugiesen. Uns wurde gesagt, dass die Künstler bei ihren Auftritten absolute Ruhe wünschen. Da dies ohnehin eher ein Thema für die Eltern ist, müssen unsere Kids wohl noch ein älter werden, damit wir es alle genießen können.
– Und da wären noch die Strände von Carcavelos und Cascais und natürlich ein Ausflug nach Belém.
Beim Strandbesuch nicht vergessen: Das Wasser ist frisch und hat selten mehr als 18°.